Depron-Modelle in "plattenbauweise" sind einfach und unkompliziert zu bauen und wenn der Plan stimmt, lassen sie sich auch sehr gut fliegen (eine exakte Bauweise ist natürlich auch hier geboten!).
Welche Überlegung gibt es hinter diesem Plan?
Videos
(rechte Maustaste, Ziel speichern unter...) Baubericht
Schwerpunkt erfliegen
RC-Einbau
Fliegen ...
Flugvideo und Einstellungen folgen noch ...
Die Daten ...
- Spannweite 42 cm, Länge 63,6 cm
- Lipo 2S/350mAh/20C, 20g
- Motor: AP05/3.000kV (od. ähnl.), ca. 5g
- Prop: GWS4040 (4x4) - ca. 100g Standschub
- Plush 6A-Regler, 4g
- 2 x 2g Servos, Delta-Konfiguration
- Empfänger: 4Ch-OrRx R415, 2g
- Abfluggewicht 93 g
- Standschub zirka 100g bei 2,6A
Die Fläche ist zwar eine Depronplatte, hat aber ein Profil. Das bischen Auftrieb führt zu besseren Gleiteigenschaften und lässt das Modell weniger empfindlich reagieren, wenn die Anströmung von unter der Fläche auf über die Fläche umschlägt.
Weil bei der kleinen Modellgröße der Vorflügel im Vergleich zur anströmenden Luft etwas klein ist, wurde die vordere Rumpfplatte ebenfalls leicht angestellt und liefert im Geradeausflug ein bischen Auftrieb.
Der untere Teil des Rumpfes ist aus Stabilitätsgründen aus einer 2cm-dicken Styrodur-Platte geschnitten. Darauf hat die aufgeklebte Fläche einen besseren Halt.
Die 42 cm sind willkürlich => weil so der Ausdruck für die Schablonen des Depron-Zuschnitts einigermaßen auf ein A4-Blatt gepasst hat. Natürlich kann man jede Größe damit machen - die Motorisierung muss man dann eben anpassen.
Der Flieger soll einen auf seine Größe und Gewicht abgestimmten lestungsstarken Antrieb bekommen, damit sich auch Loopings und andere Manöver gut fliegen lassen. Das Antriebsset ist das im 40cm Mini-Viperjet schon einmal verwendete.
Erstflug, 16.11.2024, 15MB, mp4
[go...]
Auch wenn es nur ein "Depronplatten-Flieger" ist, wurde der Flieger zunächst im CAD konstruiert, die Daten nach FLZ von Frank Ranis übertragen, verschiedene Profile für eine bestmögliche Aerodynamik gerechnet (zumindest möchte man sich das dann einbilden und beruhigter sein), Profil und Einbauwinkel der Fläche und Canard-Leitwerk vorne wieder ins CAD genommen und dann die 3-Seitensicht für den Ausdruck der Schablonen in Photoshop übertragen.
Wer den Flieger nachbauen möchte => hier ist der Plan als PDF für A4-Ausdruck. Im Plan ist eine 2cm-Skala, damit lässt sich die Größe des ausgedruckten Planes überprüfen. Evtl. muss man beim Ausdruck die Prozentzahl für die gedruckte Größe höher oder kleiner stellen. Falls das nicht gehen sollte - macht nichts: dann ist der Flieger eben einen Zentimeter größer oder kleiner - wen stört es? Also - ausdrucken, und die Teile zusammenkleben. Tipp für die Fläche: sie ist nur einmal im Plan => ausdrucken, ein zweites Blatt daneben kleben, umschlagen und beide zusammen ausschneiden. So sind die beiden Seiten dann auch gleich - das kann man auch mit dem Canard so machen.
Aus diesen Teilen setzt sich der Flieger zusammen:
1 - Draufsicht vorne, 3 mm Depron
2 - Draufsicht Fläche (s.o.), 3mm Depron
3 - Draufsicht hinten, 3mm Depron
4 - Seite oben, 6 mm Depron (oder 2 x 3 mm)
5 - Seite unten, 20 mm Styrodur oder 2 x 6 mm Depron
6 - Canard vorne, 3mm Depron
Alle Teile vom Papier aufs Depron bzw. Sytrodur übertragen und ausschneiden. Achtung: wenn für die Rumpfunterseite ein 20mm Styrodur gewählt wird, dann muss man sehr senkrecht schneiden, damit die Fläche hernach nicht schief drauf liegt (evtl. den rechten Schnittwinkel mit einem Geo-Dreieck oder Stahlwinkel kontrolliern). Und noch ein Tipp für die Wölbung der Fläche: Manche machen das Depron dazu warm. Es geht aber auch einfacher => soll sich die Depronplatte nach unten wölben, wird einfach die gegenüberliegende Oberseite mit einer harten und planen Platte (z.B. Geo-Dreieck) mit Druck zum Ende der Platte gestrichen. Dadurch dehnt sie sich aus und die gegenüberliegende Seite wölbt sich dauerhaft nach unten. Hat man zuviel gedrückt, muss man auf der Gegenseite wieder leicht korrigieren - geht aber nicht beliebig oft, denn irgendwann ist das Depron langgezogen ... (s. auch Beschreibung vom flyfish).
Alle Teile ausgedruckt und mit UHUpor zusammen geklebt. Für eine höhere Stabilität können die Kanten zudem mit wasserfestem Holzleim (Ponal blau, UHU) nachgezogen und verstrichen werden.
Das Gesamtgewicht des Rohlings liegt bei 35g - das ist ok. Das RC-Set mit Akku wiegt etwa 32g und so bleibt Luft für die mechanischen Teile.
Bevor das RC-Set verteilt und verbaut wird, sollte zuerst die Flugfähigkeit und der Schwerpunkt als Wurfgleiter erflogen werden. Je nachdem, wie die Verwindung der Fläche gelungen ist, liegt dieser bei 80 bis 85mm hinter der Vorderkante des Flächenteils (2). Damit der Wurfgleiter ins Gleichgewicht bzw. leicht kopflastig wird, kommt vorne vorübergehend Blei oder schwere Schrauben/Nägeln etc. rein. Später tariert man den Schwerpunkt mit dem vorne liegenden Akku aus und spart sich zusätzliches Gewicht.
Dei Fläche wird mit einem zirka 22cm langen 3mm Carbonröhrchen (5) verstärkt. Mit UHUpor einkleben und fixieren, dann auf Ober- und Unterseite mit Holzleim verfestigen nd verschleifen.
(1) Motor wird mit Blechschrauben auf die Motorhalterung geschraubt, der Propeller mit Gummiring aufgespannt (so kann er bei Landungen nicht abbrechen)
(2) Die Motorhalterung ist aus 5mm Balsaholz und mit UHUpor/Weißleim auf den Rumpfverklebt
(3) Die Ruder (außen 40, innen 32mm) werden abgetrennt, für Bewegungsfreiheit von unten angeschrägt, auf der Oberseite mit UHUpor bestrichen und mit Tesafilm wieder angeklebt
(4) Die Kabel vom Regler zum Motor sind eine dünne, gedrillte (weniger Störung) Servoleitung und werden in einen Schlitz in die Fäche versenkt
(6) Platz für den Regler ausschneiden und rein legen. Gut ist, wenn er an den Seiten nach unten Luft für die Kühlung hat / offen ist.
(7) Servos ausschneiden, in der Fläche versenken, mit UHUpor/Ponal einkleben (oben raus stehen lassen, unten plan, zum Schluss ein Klebeband drüber)
(8) Empfänger einkleben - die Antenne leicht schräg nach oben in das Seitenteil einbringen
(9) Platz für Akku ausschneiden
Natürlich kann das jeder machen wie er möchte. Wichtig ist nur die Teile so zu platzieren, dass der erflogene Schwerpunkt stimmt. Dazu muss beim Platzieren das Rumpfoberteil mit Nadeln aufgesteckt werden (es ist hinten schwerer als vorne).
Auf der Unterseite
(1) sind hinter dem Schwerpunkt Rundlöcher ausgeschnitten und so Gewicht rausgeholt (weil der Flieger trotz vorherigem Auswiegen hinten zu schwer war)
(2) das Carbonröhrchen für die Flächenverstärkung von unten
(3) Wichtig ist vorne ein etwa 20cm langes 4mm Carbonrohr bis etwa 7cm hinter den Knick = Schwachpunkt der Unterseite versenken und einkleben. Es verhindert, dass die Front bei einer ungeschickten Landung abbricht.
Hier ist nochmal die aufgeklebte Motorhalterung aus 5mm Balsa zu sehen (ok - nicht gerade ein ästhetisches Meisterstück)
Alles in allem - 93g Abfluggewicht für den Erstflug.
Und hier noch die Anlenkung der Ruder: 0,8mm Federstahldraht, kurze Bowdenzugröhrchen auf 3mm Depron aufgeklebt damit sich der Draht nicht durchbiegen kann (2), hinten aus Kunststoff ein Ruderhorn gebaut (1) und hinten wie vorne den Draht exakt gebogen und ohne "Hilfen" in die Ruder-/Servohörner eingehängt (das spart Gewicht). Den Draht soweit umbiegen, dass er sich noch bewegen kann aber kein Spiel mehr hat. Die Servohörner sollten in Neutralstellung leicht nach hinten zeigen - damit ist der Weg des Servohebels nach vorne länger als nach hinten, was eine mechanische Differenzierung für einen besseren Kurvenflug ergibt (der Ruderausschlag nach oben soll größer als nach unten sein). Die Drahteinhängung vorne ist nur etwa 0,7x so hoch wie hinten - dies ergibt eine Untersetzung für ein fein-fühligeres Steuern.
Der Erstflug war unspektakulär - der kleine Eurofighter flog sofort sehr moderat, macht alle Manöver mit, nimmt bei zu langsam artig die Nase runter (d.h. er kippt/stürzt nicht zur Seite ab) und bei Landungen lässt er sich dank seiner Deltafläche sehr gut anstellen und fast in Zeitlupe ins Gras setzen.