Spitfire, Mk9c, M 1:12 (93,5cm)
Ein Höhenjäger...



Technische Daten (M 1:12):
Spannweite: 935 mm / Länge inkl. Spinner: 788 mm
Tragfläche: ca. 15,6 dm²/ Flächentiefe: ca. 185 mm
Abfluggewicht: 575g
Flächenbelastung: 36,8g/dm²
Steuerung: Gas, 2xQR, 1xHR (HXT-500), je 5g
Empfänger: GHz (Spektrum), 4g
Akku: 3S/2.200/30C, 192g
Regler: PLUSH, 25/35A, 23g
Motor: A2210-12T, 1400rpm/V, 45g
Propeller: Aeronaut Klapp, 9x7
Strom: max. 26A, cruisen bei ca. 2,5A
Flugzeit (Test): 52 min.(!!) mit 2.100mA
GPS-Speed-Messung: max. 177 km/h

Die Spitfire - lange in Planung, lange nicht in Angriff genommen (weil es schon so viele davon gibt) aber letztlich kam der Zünder von einem Fliegerkollegen in Augsburg. Nicht irgendeine Spitfire sollte es sein, sondern genau die Mk9c mit dem Merlin-Motor. Kofferraumtauglich und im Maßstab 1:12 = 93,5cm Spannweite, damit sie im Vergleich zu den anderen Warbirds in die Sammlung passt.

Der Bau zog sich etwas hin - aber letztlich wurde sie doch fertig und kam in die Luft. Die Flugeigenschaften sind erwartungsgemäß gut, es gibt nichts, was besser sein könnte. Berechnet, "simuliert" und optimiert wurde auch dieses Modell vor dem Bau mit FLZ Vortex von Frank Ranis.

Videos (rechte Maustaste, Ziel speichern unter...)
Erstflug, unlackiert, 25.03.2012, 36 MB, mp4 [go...]
...mit Lackierung, 04.05.2012, 41 MB, mp4 [go...]


Bildergalerie:
[...]


Baubericht

Planung und CAD
Aus Front-, Drauf- und Seitensichten entsteht der CAD-Plan

Zur Überprüfung der Flächen wird der Spiegeltrick aufgelegt - alle muss nahtlos glänzen.


Die Ölkühler auf der Unterseite...



Das CAD-3D-Modell ist fertig. Die Flächen werden CNC geschnitten, nur leider läuft die CNC-Fräse für den Rumpf noch nicht... Also ist wieder Handarbeit angesagt...

Die Leitwerke...

...sind aus einem stabilen 3mm-Depron. Die Nasenleiste aus Balse, das Ruder abgetrennt, angeschrägt ud mit einem 3x1mm Carbonstab stabilisiert. Dann mit einem Streifen Tesa auf zuvor mit UHUpor bestrichenem Untergrund angeschlagen. Glatt verschliffen und mit Parkettlack 2-Mal lackiert (verklebt und stabilisiert zusätzlich den Spalt zum Balsaholz). Im Seitenleitwerk ist ebenfalls ein 3x1mm-Carbonstab eingeklebt. Auch verschliffen und mit Parkettlack "grundiert" und verfestigt.

Rumpf
Der Rumpf wurde dieses Mal nicht mit der Bandsäge ausgesägt, sondern mithilfe einer Schablone und mit dem Heißdraht geschnitten. Ergebnis: geht, aber bei einem Einzelstück gehts mit der Bandsäge einfacher und schneller. Anschließend wie üblich (und wie bei den anderen Modellen) in Form geschnitten und geschliffen. Etwas aufwändiger war bei dieser Spitfire die Gestaltung der Motorhaube und Auspuffauslässe.





Die Kabinenhaube wird fürs Erste wieder aus Schrumpfschlauch gefönt...






Als Instrumententafel wird ein Foto aus dem Netz auf Maß gebracht.




Gewichts-Check: Rumpf inkl. Cockpitausbau und Leitwerke sind bei 81g - ok.

Fläche
Die Fläche wurde aus 5 Einzelstücken zusammen geklebt. Dann die elliptische Form aufgezeichnet und in Form geschnitten. An den Trapezstößen musste das zu dicke das Profil entsprechend angepasst werden. In die Flächenhälften sind 5-er Carbonrohre eingeklebt und über die Mitte ist die Fläche mit einem 6-er Rohr stabilisiert.

Dann wird mit "Hemdenpapier" und einen 50:50-Ponal-Wassermischung oben und unten beplankt - ergibt eine brettharte Fläche! Vor der Beplankung wurden auf der Unterseite die Servos eingelassen.

Fertig ist die Fläche für den Einbau...

Montage
Die Spit vor der Verklebung zum ersten Mal zusammengesteckt...

Vorne ist bereits der Motorspant aus Sperrholz aufkelebt (Epoxy) und mit vier 3mm-Holzstäbchen etwa 12cm tief in den Rumpf verzapft.





Die Fläche wird angemessen und eingeklebt

Der Rumpfübergang aus Styrodur geformt, gespachtelt und verschliffen

Auch die beiden Wellen am Flächenende zum Rumpf hin werden geformt

Ein Loch für die Abluft eingebracht (damit es im Rumpf bei Vollgas nicht zu warm wird)

Dann werden die Querruder- und...

Höhenruder-Servos angelenkt...

Die Akkuklappe ist etwas klein - aber innen ist auch nicht so viel drin: Motor, Regler, Akku, HR-Servos und Empfänger. Alles recht übersichtlich...

Prop (Aeronaut 9x7 Klapp) und Spinner drauf und

...fertig zum Erstflug!

Erstflug
Raus aufs Feld - ein klein bischen bockiger Gegenwind und in die Luft geschubst. Zwei Ticks Tiefe getrimmt und das wars. Alles andere passt: EWD, eingestellter Schwerpunkt, Abriss (die Spit reisst nicht ab - sie bleibt auch bei voll gezogener Höhe artig liegen und steuerbar) und Motorsturz (sie zieht bei Gaswechsel nicht nach oben oder unten weg). Nach ca. 15 Minuten Flugzeit inkl. aller Tests passten 780mAh wieder in den 1.600er Akku rein - dies verspricht lange Flugzeiten...

Ein paar Bilder vom Erstflug (mehr in der Bildergalerie).


Noch ein paar Feinarbeiten und dann wird lackiert.

Lackierung
...stand diesmal schon vor Baubeginn fest: kein rosa Panter, sondern ein seltenes metallic-grün, matt. Tatsächlich so geflogen. Nur die gewählte Bezeichnung der Staffel hatte damals keine MK9c. Aber so genau nehmen wir es nicht...







Und noch ein letztes Detail, bevor sie dem Alltagbetrieb übergeben wird: um die hässlichen Spuren der Graslandungen zu vermeiden und ein bischen mehr Stabilität aufs Styrodur zu bekommen, wird die Unterseite des Rumpfes vorne mit einem Schrumpfschlauch überzogen bzw. beklebt.



Gewichts-Check inkl. 3S/1.550/30C Lipo: 515g - bei fast 94cm Spannweite!

Diese Spit ist ein echtes Verbrauchswunder: Bei einem Testflug mit einem 3S/2.450/30C-Akku war sie 52 Minuten in der Luft - danach wurden in den Akku knapp 2.100mA nachgeladen.