Baubilder des Prototypen...

Die Baubilder des zweiten Blizzards zeigen etwas besser die Aushöhlaktion.

Kleben EPP: eine Seite mit Aktivatorspray einsprühen, dann mit Sekundenkleber (dünnflüssig)
Kleben Styrodur: mit UHUpor einstreichen, 10 Min. lüften lassen, zusammendrücken, Kanten mit wasserfestem Holzleim (z.B. Ponal blau) bestreichen und aushärten lassen
Öhrchen ankleben: immer mit Uhupor, da Depron (Sekundenkleber frisst Depron und Styrodur aus)


Der komplette Bausatz: zwei Rumpfhälften, zwei Flächenhälften + zwei "Öhrchen", HLW und SLW. Zwei 4g-Servos, ein 2S/500mAh/20C Lipo-Akku, ein 10g-Regler (12A), ein Prop GWS 5043 plus Mitnehmer und ein MZK-Empfänger "Penta" (4,5g inkl. Mini-Quarz).


Zur Stabilisierung einen 0,5x3mm Carbonstab ins Höhenleitwerk einkleben, Höhen- und Seitenruder einschneiden und das Seitenleitwerk aufkleben. Größe der Ruder: Seitenruder ~ 2,5cm / Höhenruder ~ 2cm / Querruder ~ vom Öhrchen einen 2cm Streifen bis 3cm vor die Flächenmitte


Der Antrieb: ein 10g-Brushless-Motor (z.B. 1811-2000), Mitnehmer und 5043-GWS-Prop (5x4,3). TIPP 1: GWS-Props haben ein 3mm-Loch, Mitnehmer oft 4mm. Dazu den GWS-Prop einfach an der Rückseite mit einem 5er Bohrer etwas ansenken und schon passts (nicht durchbohren - das "eiert" hernach meist). TIPP 2: GWS-Props haben einen sehr guten Wirkunsggrad, brechen aber leider sehr schnell ab! Deshalb die Prop-Blätter erstmal mit einem Tropfen 5-Min-Epoxy an ihrer Wurzel (Vorder- und Rückseite) verstärken und dann hält auch das weit besser.


Die beiden Rumpfhälften werden vor dem Verkleben für die Aufnahme der RC-Komponenten innen ausgehöhlt (Heißdraht, mit Messer schneiden oder ausfräsen). Ins Heck wird innen zur Stabilisierung ein halbes Schaschlikstäbchen eingeklebt.


Den ausgehöhlten Rumpf zusammen kleben.


Für eine schönere Optik den Rumpf erst mit dem Messer anschrägen...


...und dann schleifen. Anschließend glatt bügeln (Backpapier drüber legen, Bügeleisen Einstellung Seide)


Sieht doch besser aus? HWL und SLW aufkleben...


...und Schaschlickstäbchen für die Gummihalterung der Fläche einkleben.


Fertig ist der Wurfsegler - jetzt gehts an den RC-Einbau...


Für die Motorhalterung wird ein 8er Carbonrohr (Innendurchmesser = 6mm) etwa 2 cm tief in den Rumpf geklebt. Das in den Rumpf gesteckte Carbonrohr einfach überstehen lassen => so lässt sich leicht ein Motorsturz von ca. 2° nach unten und ein Seitenzug von ca. 1° nach rechts einstellen. Dann dünnflüssigen Sekundenkleber hineinlaufen lassen und wenn fest, den überstehenden Teil abschneiden (Laubsäge, Dremle-Flex...).


Der Motor kann nun in das Carbonrohr gesteckt werden. Damit er nicht wieder rauskommt, gglfs. mit UHUpor vor dem hineinstecken ein wenig verkleben. Empfehlung: Zuvor auf der Rückseite des Motors den Sprengring entfernen => so lässt sich die gesamte Motorglocke vorne herausziehen und der Motor besser in das Carbonrohr drücken bzw. später für einen einfacheren Prop-Wechsel wieder abziehen (keine Angst: im Flug kann sie die Glocke nicht ablösen - würde der Zug zu groß werden und die Glock nach vorne abziehen wollen, ließen die Kraft des Magnetismus und somit die Zugkraft nach).


Die Glocke ist aufgesteckt.


Jetzt noch neben dem Carbonrohr für die Motorkabel ein Loch in den Rumpf hinein schneiden.

Alternative - wem das zu kompliziert ist: eine dünne Speerholzplatte zurecht sägen und vorne aufkleben, dann den Motor mit seiner Halterung draufschrauben => Vorteil hier: man kann den Motorsturz später durch Unterlagscheiben einfach verändern. (Nachteil: wiegt ein paar Grämmchen mehr)


Die Motorkabel werden aus Platz- und Gewichtsgründen direkt auf oder mit dem Regler verlötet (Schrumpfschlauch drüber, damits keinen Kurzschluss geben kann). Platzmäßig wird der Regler vorne im ausgehöhlten Rumpf "verstaut". Hinten kommt der Empfänger rein - die Antenne geht sofort nach oben raus und wird zum Seitenleitwerk abgespannt. Dazu ein kleines Stück Bowdenzugrohr (3mm) durch den Rumpf zum Empfänger und hinten oben am Seitenleitwerk ankleben.


Gewicht sparen - Akku umbauen: Aber VORSICHT !! bei versehentlichem Kurzschluss blähen sich die Lipo-Zellen auf und können platzen => das heisst umherfliegende brennende Teile !! Also vorsichtig die Abklebung an den Anschlüssen entfernen (Holz oder Kunststoff, KEIN METALLwerkzeug verwenden!). Dann den schweren und dicken DEAN-Stecker durch einen kleinen JST ersetzen und den Balanceranschluss kürzen. Das spart in diesem Fall a) 7g Gewicht und b) lassen sich die kürzeren Kabel und der kleinere Stecker weit besser im Rumpf unterbringen.


Einbau der Servos: in diesem Fall haben wir uns für Höhen- und Seitenruder entschieden, da der Flieger noch Räder für Bodenstart bekommen soll. Wer auf Bodenstarts mit Räder verzichtet, baut lieber Querruder ein und kann damit Rollen fliegen. Die 3,7g-Servos sitzen links und rechts unter der Fläche. Mit dickflüssigem Sekundenkleber (der nicht ins Servo reinläuft und dort die Zahnräder verklebt) festkleben.

Als Ruderhörner dienen übrig gebliebene Servohebel. Bowdenzüge verlegen: mit einem 2mm Federstahldraht ein Loch durch den Rumpf bohren (hier muss man genau zielen) und 2mm Kunststoffrohr nachschieben. Mit Kleber fixieren. 0,7er Stahldraht als Zug, wer geschickt ist, biegt ihn exkat um - erst an den Rudern, dann am Servo. Ansonsten handelsübliche Fixierungen auf die Servohebel montieren und per Schraube einstellen.


Die RC-Komponenten sind drin...

FLächenbau: in die Flächenhälften ein 4er Carbonrohr (Schlitz schneiden) einkleben. Öhrchen mit UHUpor an die Flächenhälften kleben und verschleifen. Dann die Flächenhälften mit einer V-Stellung von ~2° pro Seite (4~5° in der Summe) zusammenkleben. Die Flächenmitte mit einem Reststück des 4er Carbonrohres ein oder zweimal überbrücken. Soll die Fläche abnehmbar und mit Gummi aufgespannt werden, empfiehlt es sich, die Fläche an Nase und Endleiste mit einem Stück Schaschlikstäbchen od ähnl. zusätzlich zu überbrücken (damit sie der Gummizug nicht verbiegt bzw. schneidet).


...Gesamtgewicht => ca. 100g (mit einem Gesamtgewicht von 120g fliegt der Blizzard auch noch einwandfrei)


Vor dem Erstflug noch ein Häubchen vorne drauf malen und fertig... (erstmal).


Die Fläche wird einfach mit weissen Gummiringen aufgespannt.


...


Erstflug (12.6.09) war erfolgreich - doch es gab Ansätze für Verbesserungen:


a) die Fläche war zu weich - sie wurde mit 3x1mm Carbon und einem 3mm Schaschlick-Stäbchen verstärkt.


b) die Luftzufuhr auf der Unterseite größer geschnitten...


...und oben (innen vor dem Akku) gleich wieder raus um den Regler zu kühlen...


...hinten unter der aufgelegten Fläche werden ebenfalls Luftauslässe eingeschnitten.


c) es gab Räder dazu: einfach Steckräder eines Spielzeugmodelles...


...über ein eingeklebtes Stück Sperrholz abnehmbar montiert. Geht super...

Ein halbes Jahr später und der Flieger lebt und fliegt noch immer super. Zwischenzeitlich ist er vollgestopft mit Elektronik:


Ein Ortungspiepser (weil er mal ins Feld plumpste und fast nicht mehr zu finden war) und einen Lipo-Wächter, der die Einzelzellen prüft und rechtzeitig meldet, bevor der Akku leer ist (damit er nicht wieder ins Feld plumpst).

Solange der Akku voll ist, "spielt" der LiPoMon (s. Tipps & Tricks) Flugzeugbeleuchtung.

...und wieder über 2 Jahre später endlich mit Design (und das Ding lebt und fliegt noch immer!)